Donnerstag, 14. Mai 2015

Weltbild vs. Verschwörungstheorien




Was die Verschwörungstheorien mit und aus uns machen können.

Verschwörungstheorien sind ein Gedankenspiel um mindestens zwei Personen die sich im Geheimen treffen und ihre düsteren Ziele durchsetzen wollen. Dazu gibt es drei Leitsätze, die für fasst alle Verschwörungstheorien gelten


  • Nicht ist, wie es scheint
  • Alles ist geplant worden
  • Alles ist miteinander verbunden



Verschwörungstheoretiker vermuten hinter wichtigen Ereignissen Hintergründe über die nicht offiziell berichtet wird, stellen somit die gängigen Schlussfolgerungen infrage und suchen ihre eigene Begründung.

Dabei ist jedoch nicht gleich jeder, der einen offiziellen Bericht anzweifelt oder die Dinge hinterfragt ein Verschwörungstheoretiker, da gibt es viele Stufen, die vom zeitweisen Skeptiker bis zum einzig Wissenden unter den Blinden reichen. Die Grenzen sind hierfür genauso schwammig wie die "Fakten" mit denen um sich geworfen wird.

Wie die Geschichte schon mehrfach belegt hat, ist das was die Masse denkt, nicht immer wahr. Früher wurden die Menschen für ihr Andersdenken sogar hingerichtet, heute ernten sie einen Shitstorm oder Beifall, je nach Sichtweise des Betrachters.

Wenn ich nicht bei einem Ereignis dabei war, wenn ich nicht absoluter Experte auf einem Gebiet bin, kann ich mir meine Meinung nur über Dritte bilden und damit meine ich Hören-Sagen von Eltern, Schule, Kirche, Politik, Wissenschaft, Industrie usw., das meiste davon erfahre ich auch noch gefiltert durch die Medien.

Daher finde ich es wichtig, dass wir das was wir lesen oder hören nicht einfach so glauben weil es uns gerade in den Kram passt oder weil es das bestätigt, was wir mal irgendwo gelernt haben. Ich finde es wichtig, sich vor einer Entscheidung oder auch nur zur Bildung einer eigenen Meinung, sich die Zeit zu nehmen um sich erstmal in alle Richtungen zu informieren.

Aber egal wer oder was meine Informationsquellen sind, wissen tue ich immer noch nichts, ich kann nur dieser oder jeder Seite meinen Glauben schenken. Das heißt, ich glaube der Version mit der ich innerlich in Resonanz gehe, die sich für mich schlüssig anhört und für mich einen Sinn macht. Dies ist wiederum sehr individuell, da unser Resonanzverhalten auf den Erfahrungen unserer Vergangenheit aufgebaut ist.

Es gibt also keine allgemein gültige Wahrheit sondern nur (m)eine Wahrnehmung. Meine Wahrheit, meinen Blickwinkel, meine Sichtweise kann selten durch Worte verändert werden, dazu benötigt es eine neue Erfahrung. Dazu gibt es zwei Grundtypen von Menschen, die vertrauensvollen und die ängstlichen, die beide auf ihrem Weg richtig sind.

Ich denke, dass Menschen die sehr bei sich und im Vertrauen sind, die eine optimistische Lebensart- und Einstellung besitzen mehr Möglichkeiten in ihrem denken zulassen, die ihr Weltbild auch auf unangenehme Weise verändern könnten. So nach dem Motto "alles ist möglich, warten wir mal ab wie's kommt" und machen sich darüber keine weiteren Sorgen. Diese Menschen können sich auch leichter mit Verschwörungstheorien auseinandersetzen, denn sie bleiben eher in der Beobachterrolle und verändern aufgrund dieser Informationen höchstens ihre Lebensweise, indem sie beispielsweise fluoridfreie Zahnpasta kaufen, keine künstlichen Süßstoffe zu sich nehmen, gefiltertes Wasser trinken, keine unnötigen Medikamente nehmen, usw. Sie nutzen also die Wahrscheinlichkeit der Wahrheit dieser Theorien und versuchen sich durch eine andere Lebensweise vor eventuellen Schäden zu schützen. 

Menschen mit einer eher pessimistischen Grundhaltung reagieren oft weniger gelassen auf Andersdenkende, da sie wenig Vertrauen in sich, die Welt und das Leben haben und halten oft mehr an ihrem Weltbild fest. Sie tun sich oft schwer, selbst bereits bewiesene Themen zu glauben, da dies auch ihr gesamtes Weltbild in Gefahr bringt. Wäre beispielsweise die Milchlüge oder die Impflüge wahr, dann könnten ja auch die Klimalüge, 9/11, die Chemtrails und alle anderen Verschwörungstheorien wahr sein. Diese Theorien auch nur als Wahrscheinlichkeit in Betracht zu ziehen könnte bedeuten ihren Halt, ihren Glauben an die gesellschaftlichen Institutionen, ihr Vertrauen in Politik, Medizin und Medien zu verlieren und das verursacht große Angst. Wer generell Angst vor Veränderungen hat, findet Halt in der Gewohnheit. Also wird alles was das persönliche Weltbild gefährdet ignoriert oder bekämpft, es ist überlebensnotwendig alles in der gewohnten Ordnung zu belassen.

Optimisten sind wie Pessimisten zu akzeptieren. Wer mit dem einen oder anderen nicht umgehen kann, der darf ihm aus dem Weg gehen ohne über ihn zu richten oder zu urteilen.

Ich finde es daher sinnlos, sich über Theorien zu streiten, die von keiner Seite faktisch zweifelsfrei belegt werden können, das käme einem Glaubenskrieg gleich. Auf beiden Seiten gibt es mittlerweile hochintelligente und ausgebildete Befürworter, Studien und Bücher. Ich kann darüber sachlich diskutieren und mich über die verschiedenen Sichtweisen austauschen, muss aber dem anderen immer die Freiheit lassen sein eigenes Weltbild behalten zu dürfen.


"Vielleicht würde unserer Gesellschaft etwas mehr Demut gut tun,
die Erde aus der Entfernung betrachtet,
lässt uns die gewaltige Größe und Schönheit erkennen,
und uns sehen, welch kleine Rolle wir darauf spielen"
Astrid Gerda Schmid






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