Sonstiges

Donnerstag, 5. Juni 2014

Loslassen - geht wie?

Als ich lernte, loszulassen,
lernte ich jemanden zu lieben heißt nicht,
an ihm zu hängen:
Wer hängt, kann nicht gehen

Ich sah jemanden zu lieben heißt nicht,
auf ihn zu warten.
Wer wartet, erwartet.
Ich erkannte jemanden zu lieben heißt nicht,
Pläne zu schmieden.
Wer den anderen verplant, 
ist mit seinem eigenen Haus nicht fertig
(Mohsen Charifi)


Viele verwechseln Loslassen mit Loswerden und das macht einen großen Unterschied.

Loswerden bedeutet etwas zu ignorieren oder zu bekämpfen. Loslassen bedeutet, das Leben und seine Gegebenheiten so anzunehmen wie es kommt und JA dazu zu sagen.

Was du ignorierst ist aber immer noch da, ignorierte Gefühle wollen auch anerkannt und gelebt werden, also wachsen sie solange bis sie nicht mehr ignoriert werden können. Es gibt Situationen in denen loslassen dir weniger gut gelingt als in anderen. Meist sind das Situationen die dir besonders wichtig sind, dir unangenehm sind oder dich fordern. In der Praxis sieht das dann so aus, du stellst dir einfach vor dass bestimmte Gefühle einfach nicht mehr da sind und wenn sie doch noch hochkommen, dann drängst du dieses Gefühl schnell wieder zur Seite. Du willst dich geistig damit nicht mehr beschäftigen oder auseinandersetzen. Du willst es ja loslassen, somit hat es bei dir nichts mehr zu suchen. Damit beginnt ein zunächst leiser innerlicher Kampf, der immer lauter wird bis du irgendwann anfangen wirst deinen Unmut laut zu äußern.

Wenn Du hingegen in deiner Mitte bist und weißt das alles so wie es ist gut für dich ist, dann gelingt dir loslassen ganz automatisch. Damit dir dies in jeder Situation gelingt solltest du lernen, das Leben und dein SEIN so anzunehmen wie es ist. Ein gutes Beispiel dafür zeigt dir die Natur mit ihrem immerwährenden Kreislauf von blühen und verwelken. Die Natur nimmer alles in Liebe an. Alles ist im Fluss und frei von Kampf. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit den Jahreskreiszeiten und versuche im Rhythmus der Natur zu leben, vielleicht auch ein Weg für dich.

„Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann geh“, diesen Satz darfst du wörtlich nehmen, wenn dir die Decke auf den Kopf fällt, du keinen Ausweg mehr siehst, dann geh in die Natur, suche dir Wege abseits von lauten Straßen und mache einen Spaziergang, möglichst alleine und auch ohne Hund. Du solltest dich auf nichts konzentrieren müssen, außer auf dich selbst und die Natur. Fühle diese friedliche Schwingung und die Zufriedenheit die diese natürliche Umgebung ausstrahlt.

Du wirst sehen, alle deine schmerzhaften Lebenssituationen werden sich verändern wenn du lernst, jeden Moment und jeden Menschen im Leben so anzunehmen wie er ist. Dann erst wird du auch die positiven Aspekte einer Situation erkennen können, denn nichts im Leben hat nur eine Seite.

Und habe Geduld mit dir, einige Veränderungen werden länger zur Umwandlung benötigen. Lerne in jedem Moment ehrlich zu dir selbst zu sein, lerne dich mit all deinen Schwächen zu lieben. Vertraue darauf, dass sich deine Stärken entwickeln.

Alles auf deinem Weg gehört zu deinem persönlichen Wachstum, jede Erfahrung ob schön oder schmerzhaft war und ist wichtig für dich. Alles gehört zu dir, lerne es in Dankbarkeit und Liebe anzunehmen. Stehe zu dir und sei authentisch. Lerne also JA zu jeder Lebenssituation zu sagen, nehme sie an und mache das Beste daraus. Erkenne sie als das was sie ist, eine Belohnung oder eine Aufforderung zum wachsen.

Wenn du etwas oder jemanden loslassen möchtest, dann musst du sie/ihn/es in Liebe annehmen und akzeptieren. Das machst du ganz für dich alleine und wenn du das geschafft hast wirst du merken – er/sie/es macht dir nichts mehr aus.


„Erfahrung ist nicht das, was einem zustößt.
Erfahrung ist das, was man aus dem macht, 
was einem zustößt.“
(Aldus Huxley)

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